Rezensionen

»La Juive«, Nürnberg

Unter Guido Johannes Rumstadt kann die Staatsphilharmonie überzeugend agressiv und grell klingen; entwickeln die Massenszenen einen blendenden Bombast. Dem stehen psychologisch klug und farbig ausbalancierte kammermusikalische Szenen gegenüber, ebenso durchkomponierte stimmschöne Arien und Ensembles.
Thomas Heinold · Nürnberger Zeitung,  19.1. 2016

Das Orchester unter Guido Johannes Rumstadt vereint fettfreie Härte mit zartester Lyrik
Egbert Troll · Süddeutsche Zeitung, 19.1.2016

 Guido Johannes Rumstadt, mittlerweise der Belcanto-Experte am Haus, hatte die Partitur sehr effizient nach Wiederholungen und Überflüssigem abgeklopft. Mit der Staatsphilharmonie gelang ihm ein nachhaltiges Plädoyer für die dramatische Lebensfähigkeit einer Musik, die mit Schönheiten nicht geizt.
Jens Voskamp · Nürnberger Nachrichten,   19.1.2016

Guido Johannes Rumstadt, in den letzten Jahren der Nürnberger Fachmann für die Grand Opéra, geht vorsichtig, manchmal geradezu akademisch um mit Effekten, aus der Halevy seine Oper baut. Er tüftelt und setzt Akzente wie mit der Pinzette, lässt den Sängern viel Entfaltungsmöglichkeit.
Dieter Stoll · Die Deutsche Bühne,   18.1.2016


»Konzert Philharmonie Merck«, Darmstadt

Beim Sonntagskonzert „Französische Träume“ konnte hier Guido Johannes Rumstadt punkten, Erster Kapellmeister an der Oper in Nürnberg. Wie ein Fels, keinen Zentimeter von seinem Arbeitsplatz weichend, steht Rumstadt auf dem Dirigentenpult. Und dennoch entfacht er bei Ravels zweiter „Daphnis und Chloe“-Suite einen faszinierenden impressionistischen Klangzauber. Als Klangmagier zeigt er, wie man mit Tönen malen und ein Orchester zum Leuchten bringen kann: Süffig und farbenfroh, mit klug disponierten Steigerungen, zarten Harfentupfern, munterem Vogelgezwitscher der Holzbläser und fordernden Fragen der Streicher entwickelt sich „Lever du jour“.

Den Kontrast liefert Hector Berlioz mit seinen sechs Orchesterliedern „Les nuits d’été“. Sopranistin Stefanie Schäfer hat den großen Atem, den man für diesen traumverlorenen Liederzyklus braucht. Ihr Mezzo taucht, zumal wenn von Tod und Abschied gesungen wird, sonor in die tiefen Regionen ein. Ebenfalls mit dunklen Farben, aber in einer ausgesprochen angenehmen Düsternis, zeichnet Guido Johannes Rumstadt den Anfang der d-Moll-Sinfonie von César Franck. Der Dirigent betont mit raffiniert ausgeloteten Klangfarbengewichtungen und an Orgelregister erinnernden Umschaltungen die Bruckner-Nähe des Werkes. Im Mittelsatz gibt es, gestützt von Harfe und Streicher-Pizzikato, wunderschöne Soli von Englischhorn und Horn, im Finale mit dessen Rückblick auf Themen der Anfangssätze herrscht Hochspannung.
Albert Schmidt ·
Darmstädter Echo, 8.3.2016


»Le Nozze di Figaro«, Nürnberg

A la tête d’un Orchestre du Staatstheater de Nuremberg fort bien disposé, Guido Johannes Rumstadt se montre particulièrement attentif aux moindres inflexions du génie mozartien, avec un respect exceptionnel des demi-teintes. Grâce à un art subtil des gradations entre tempi vifs et tempi lents, et une attention constante portée au dialogue entre voix et instruments, le chef allemand a, la soirée durant, soutenu l’intérêt et placé les chanteurs dans un environnement favorable.
Emmanuel Andrieu · Opera Online, 22.12.2015


»Les Huguenots«, Nürnberg

Es triumphiert die Staatsphilharmonie Nürnberg unter Guido Johannes Rumstadts Leitung mit Detailversessenheit und Üppigkeit in dem Verein, den Meyerbeer sich vorgestellt haben muss.
Judith von Sternburg · Frankfurter Rundschau, 20.6.2014

Letztlich feiert Kratzers Inszenierung die Imagination des Unvorstellbaren, sowie Meyerbeers Musik scheinbar auch über die Historie staunt, zwischen Ernst und Brutalität changiert, zwischen Chormacht und exquisiter kammermusikalischer Zartheit. Gerade das Zarte, Solistische zaubern die Staatsphilharmonie Nürnberg und Dirigent Guido Johannes Rumstadt ganz wunderbar in diesen vier Stunden.
Egbert Troll · Süddeutsche Zeitung 21.6.2014

Die am Schluss sich fast überschlagende Handlung wird durch die Musik von Meyerbeer noch gestei-gert, die in der Ouvertüre eher schlicht und feierlich mit der Choralmelodie beginnt. Guido Johannes Rumstadt hat die Staatsphilharmonie Nürnberg jederzeit gut im Griff. Vor allem die Bläser gefallen, wenn sie Textpassagen, etwa das religiös fanatische Bekenntnis des Marcel, untermalen. Mächtige Fortissimi, feine Begleitungen der Duette und Solo-Nummern wechseln sich ab, ohne dass etwas zu fett klingt, und die klugen Kürzungen, die der Dirigent vorgenommen hat, spürt man nicht, denn sie greifen nicht in die Struktur ein. So dauert das Werk nur etwas über vier Stunden.
Renate Freyeisen · Opernnetz,   21.4.2016


»La Damnation de Faust«, Nürnberg

Der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der einfühlsamen Leitung von Guido Johannes Rumstadt gelingt es Berlioz romantische Musik zu Goethes klassischem Drama mit ihren vielen Farbschattierungen und dynamischen Abstufungen zum Klingen zu bringen. Das klingt mal sanft einschmeichelnd beim Tanz der Luftgeister über dem von Mephisto in den Schlaf gelullten Faust, mal schmerzhaft schneidend, wenn der Teufel in Margaretes Kammer die Flammengeister beschwört.
Dirk Kruse · BR online, 24.11.2014


»Mozart-Requiem«, Hans-Sachs-Chor, Marlis Petersen

Rumstadt dirigiert die musikalische Essenz, ist immer mit unauffälligen Hilfestellungen da, ruft den auf äußerste Präzision zielenden Probenfleiß ab. Da Ergebnis sind beachtliche, exakt geformte große Steigerungen, klare Strukturen, vorbildlich etwas im »Diese Irae«.
Uwe Mitsching · Nürnberger Nachrichten,  2.12.2014

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